Kotlin Multiplatform: Die Zukunft der Cross-Platform Entwicklung?

Was ist der Nutzen von Kotlin Multiplatform?

Mit Kotlin Multiplatform kann man aus einem reinen Kotlin-Code, Anwendungen für Web, Android und iOS entwickeln. Das bietet zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Multiplatform-Ansätzen, wie etwa die Reduktion von Entwicklungszeit und Wartungsaufwand.

In diesem Beitrag werfen wir einen aktuellen Blick auf Kotlin Multiplatform (KMP) und warum es sich als bevorzugte Wahl für moderne Cross-Platform-Entwicklung etabliert.

Welche Vorteile bietet KMP gegenüber anderen hybriden und plattformübergreifenden Ansätzen? Und warum ist es besonders interessant für Unternehmen mit Java- oder Kotlin-affinen Teams?

In der heutigen Welt der Softwareentwicklung stehen Unternehmen oft vor der Herausforderung der digitalen Produktentwicklung, Anwendungen für unterschiedliche Plattformen und Technologien zu entwickeln. Kotlin Multiplatform (KMP) ist ein vielversprechendes Paradigma, das darauf abzielt, diese Herausforderungen zu bewältigen und EntwicklerInnen die Möglichkeit zu bieten, ihre Codebasis effizienter zu gestalten und zu verwalten.

Warum Kotlin Multiplatform?

KMP bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Multiplatform-Ansätzen für hybride Appentwicklung, wie etwa die Reduktion von Entwicklungszeit und Wartungsaufwand. Wenn ein Unternehmen beispielsweise Anwendungen für Web, Android und iOS entwickeln muss, kann die Verwendung einer einzigen Programmiersprache wie Kotlin den Aufwand erheblich reduzieren, da Schemata nur einmal umgesetzt werden müssen und dann über alle Plattformen hinweg geteilt werden können.

Kotlin Multiplatform für hybride Appentwicklung

Darüber hinaus bietet Kotlin Multiplatform weitere Vorteile:

  • Unterstützung durch JetBrains: Als Entwickler der Kotlin-Sprache stellt JetBrains ein starkes Ökosystem bereit, inklusive Ktor, Coroutines und vielen weiteren Tools. Außerdem setzen bereits viele große und bekannte Frameworks wie Spring, Micronaut und Co. auf Kotlin.
  • Hervorragende Performance: KMP kompiliert nativen Binärcode, wodurch eine hohe Performance erreicht wird (z. B. JVM-Bytecode für Android).
  • Compose Multiplatform: Ermöglicht eine einheitliche UI-Entwicklung über mehrere Plattformen hinweg.
  • Flexibilität und Interoperabilität: Kotlin Multiplatform erlaubt die schrittweise Migration und Integration in bestehende Projekte.
  • Schnelles Onboarding von EntwicklerInnen mit Java und Kotlin Erfahrung.

Warum nicht Ionic, PWAs, Flutter oder React Native?

Die Entscheidung für eine Cross-Platform-Technologie ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit einer Anwendung. Während Technologien wie Ionic oder Progressive Web Apps (PWAs) eine hybride Lösung darstellen, fehlt es ihnen oft am nativen Look & Feel. Nutzer erkennen schnell, wenn eine App nicht nahtlos in das jeweilige Betriebssystem integriert ist.

Flutter und React Native sind ebenfalls populäre Alternativen für Cross-Platform-Entwicklung. Flutter basiert jedoch auf Dart, einer vergleichsweise weniger verbreiteten Sprache, während React Native auf JavaScript/TypeScript setzt und Bundling sowie Bridging-Techniken verwendet, die oft zu Performance-Einbußen führen. Zudem gibt es keine einheitliche Organisation, die das gesamte Ökosystem verwaltet, was bei Langzeit-Projekten problematisch sein kann.

Kotlin Multiplatform vs React Native - Vorteile und Nachteile

Typische Einsatzbereiche für Kotlin Multiplatform

KMP eignet sich insbesondere für folgende Szenarien:

  • Enterprise-Umgebungen: Skalierbare und performante Anwendungen, die auf mehreren Plattformen laufen sollen.
  • Mobile Entwicklung: Native Android- und iOS-Apps mit geteiltem Code.
  • Full-Stack Web-Anwendungen: Nutzung von Kotlin sowohl im Frontend als auch im Backend.
  • Multiplatform-Bibliotheken: Entwicklung von wiederverwendbaren Bibliotheken für verschiedene Plattformen.

Was ist Kotlin Multiplatform?

Die Architektur von KMP folgt einem klaren Prinzip: Im Kern steht reiner Kotlin-Code, der von spezialisierten Compilern und Wrappern in spezifischen Code für die jeweilige Plattform übersetzt wird. Das bedeutet, dass Shared Business Logic plattformübergreifend nutzbar ist, während plattformspezifischer Code bei Bedarf gezielt ergänzt werden kann.

Dieser Ansatz orientiert sich stark an “Clean Architecture” Prinzipien und erlaubt die modulare Entwicklung von Applikationen.

Ein typisches KMP-Projekt ist modular aufgebaut:

  • Shared Code (geschrieben in Kotlin, enthält Business-Logik, API-Kommunikation etc.)
  • Android-spezifischer Code (z. B. Compose Multiplatform, spezifische Frameworks)
  • iOS-spezifischer Code (Swift Interop für native iOS-Funktionalitäten)
  • JVM spezifische Desktop Implementierungen für Windows, Linux und Mac
  • Backend (optional) (z. B. Ktor als Server-Backend in Kotlin)

Fazit

Kotlin Multiplatform bietet EntwicklerInnen eine effiziente Möglichkeit, Anwendungen für unterschiedliche Plattformen zu erstellen und dabei auf eine einheitliche Programmiersprache zu setzen. Während es auch andere Optionen für plattformübergreifende Entwicklung gibt, wie beispielsweise JavaScript und TypeScript mit Frameworks wie IONIC oder Flutter, bietet KMP für Kotlin-Enthusiasten eine vielversprechende Alternative.

Kotlin Multiplatform ist gekommen, um zu bleiben. Die Technologie bietet eine effiziente Lösung für Unternehmen, die moderne, plattformübergreifende Anwendungen mit hoher Performance entwickeln wollen. Insbesondere Teams, die bereits in der Kotlin- oder Java-Welt zu Hause sind, profitieren von der nativen Integration und den umfangreichen Möglichkeiten des JetBrains-Tooling.

Für Unternehmen, die langfristig auf eine skalierbare, performante und flexibel erweiterbare Cross-Platform-Architektur setzen, ist Kotlin Multiplatform eine exzellente Wahl.

Sie möchten mehr über Frameworks zur hybriden Appentwicklung erfahren?

Hier finden Sie eine Übersicht inklusive Vor- und Nachteile.

Jetzt mehr erfahren

FAQs

Häufig gestellte Fragen zu Kotlin Multiplatform

Newsletter

Weitere interessante Artikel

Kontakt

Sie möchten sich unverbindlich über Ihr Softwareentwicklungs-Vorhaben austauschen? Erzählen Sie uns ein bisschen mehr!

Hannes Wambach,
VP Growth & Business
Development